Umweltschützer fordern Hilfsaktionen für Mekong-Delfin
Phnom Penh — Die Umweltschutzorganisation WWF hat dringende Aktionen zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Delfinart im Mekong-Fluss gefordert. Schutzreservate für die Irrawady-Flussdelfine müssten eingerichtet und bestimmte Fischfangnetze verboten werden, erklärte die Organisation. Die Delfine im Mekong landeten regelmäßig in Fischernetzen, die Überlebensrate der Jungtiere sei gering, und ihr Lebensraum verschlechtere sich zusehends. Der WWF schätzt, dass es in Kambodscha und Laos nur noch 85 Exemplare gibt.
Dem widersprach Touch Seang Tana, Präsident der kambodschanischen Kommission für den Erhalt der Mekong-Delfine und die Entwicklung des Ökotourismus. Nach seinen Worten gibt es im Mekong zwischen "etwa 155 und 175" Delfine. Im vergangenen Jahr habe es zwölf Geburten gegeben, die Zahl der Delfine nehme allmählich zu. Bereits 2009 hatte Kambodscha dem WWF fehlerhafte Erhebungsmethoden vorgeworfen. Damals gab die Organisation die Zahl der noch lebenden Tiere mit 64 bis 76 an, Phnom Penh mit 150 bis 160.
Die Delfine leben in einem 190 Kilometer langen Abschnitt des Mekong-Flusses zwischen Kambodscha und Laos. Sie sind auch in anderen südostasiatischen Strömen zuhause, so im Irrawaddy-Fluss in Birma und im Mahakam-Fluss in Indonesien.
Kambodscha: 20 der letzten 100 Süßwasser-Delfine im Fluss Mekong wurden tot geborgen.
07.02.2006:Eine Todesserie mit bislang ungeklärter Ursache bringt die letzten Irawadi-Flussdelfine im asiatischen Mekong-Fluss an den Rand des Aussterbens, teilte der WWF am 7. Februar 2006 mit. In den letzten zwei Monaten wurden in Kambodscha zehn der seltenen Flussdelfine tot aufgefunden. Seit Januar 2005 sind damit bereits 20 Tiere gestorben. Nach Angaben des WWF leben im Mekong, dem drittgrößten Fluss Asiens, nur noch 80 bis 100 dieser extrem bedrohten Süßwasserdelfine. "Die Zahl der Todesfälle ist alarmierend. 14 der 20 Delfine waren Säuglinge im Alter von zwei bis zwölf Wochen. Der Irawadi-Delfin im Mekong steht vor dem Aus, wenn der Trend nicht gestoppt werden kann", fürchtet Süßwasserexperte Petr Obrdlik vom WWF. Der WWF hat gemeinsam mit den lokalen Behörden eine Untersuchung der Todesfälle eingeleitet.
Quecksilber aus dem Goldabbau
Der Grund für die ungewöhnlich hohe Zahl toter Jungdelfine könnte in der chemischen Belastung des Flusses liegen, so der WWF. Möglicherweise könnte Quecksilber aus dem Goldabbau für das Delfinsterben verantwortlich sein. "Delfine sind ein Indikator für die Flussverschmutzung. Umweltgifte reichern sich im Blut an. Das Sterben könnte ein Warnsignal sein, dass die Giftanreicherung im Mekong-Fluss für die Tiere und damit auch für die Menschen ein bedrohliches Ausmaß angenommen hat", sagt Obrdlik. Die Mehrzahl der sechs ausgewachsenen Delfine starb vermutlich, weil sie sich in den Kiemennetzen lokaler Fischer verhedderten und so ertranken. Die Irawadi-Delfine leben auf einer Flusslänge von 190 km zwischen der kambodschanischen Stadt Kratie und der Grenze zu Laos. Erst seit 2004 ist der kommerzielle internationale Handel mit Irawadi-Delfinen, die gern in Zoos oder Aquarien gehalten werden - durch das Artenschutzabkommen CITES verboten. Süßwasserdelfine sind in unseren Breiten weniger bekannt als ihre Cousins aus dem Meer. Man unterscheidet sieben verschiedene Arten, die vorwiegend in Asien, aber auch in Südamerika vorkommen. Alle Flussdelfin-Arten gelten laut der internationalen Roten Liste als vom Aussterben bedroht. -pm-
müssen die Arbeiterinnen bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten, sieben Tage die Woche. Das geht aus einem Bericht der ARD-Tagesthemen hervor. Mit dem Niedriglohn von 30 Cent die Stunde können sie kaum überleben.