Böse Amis, gute Chinesen

hier kann man sich miteinander über veschiedenes unterhalten...
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Isaan
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#1 Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Isaan »

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 68050.html

Ich habe noch nie so große Unterschiede zwischen Arm und Reich gesehen wie in China.

Da wundert es mich schon, dass irgendwelche Kellerkinder den Kapitalismus verdammen und dem Sozialismus / Kommunismus dort huldigen. Wobei die Aufstocker / Hartzler / Frührentner dort ein echt hartes Leben hätten.


"Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich habe gehört und denke daher, dass..." (Bukeo)
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Tramaico
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#2 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Tramaico »

"Guter Chinese" ist irgendwie ein Paradoxon, denn niemand betreibt einen groesseren Materialismuskult als Chinesen.

Kapitalismus in seiner absoluten Vollendung, der sogar bis in das "Nachleben" reicht. Da werden traditionell durch Verbrennung von materialistischen Guetern aus Papier, diese noch zu den Ahnen in's Totenreich geschickt. Denn nur wer eine Rolex-Uhr hat, stellt schliesslich wirklich etwas dar. In diesem Wettbewerb des Habens gibt es keine Regeln, sondern ausschliesslich das Resultat unter dem Schlussstrich zaehlt.

Nur Geld regiert die chinesische Welt. Ehre und Wuerde sind kaeuflich. Zumindest aus chinesischer Perspektive. Hierauf sollte man sich absolut im Klaren sein, wenn man sich auf Familie Wong einlaesst und frueher oder spaeter im boesen Erwachen enden will. Es kommt mit Sicherheit, denn es ist eine kulturelle Sache, die tieferverwurzelt ist, so wie der Reis in Asien und dies wird sich erst dann aendern, wenn Asiaten keinen Reis mehr essen. Alles andere ist letztendlich nur eins, Realitaetsverweigerung. Ja, die Welt ist voll von Realtitaetsverweigerern, was der chinesischen "Kultur" bestens zu Gute kommt. ;-)
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bukeo
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#3 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von bukeo »

Isaan hat geschrieben:http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 68050.html

Ich habe noch nie so große Unterschiede zwischen Arm und Reich gesehen wie in China.

Da wundert es mich schon, dass irgendwelche Kellerkinder den Kapitalismus verdammen und dem Sozialismus / Kommunismus dort huldigen. Wobei die Aufstocker / Hartzler / Frührentner dort ein echt hartes Leben hätten.
ich denke nicht, das man das so sagen kann: böse Amis, gute Chinesen. Letztendlich passt es schon so wie es ist. Ich würde auch lieber in der USA leben und nicht in China oder Russland. Trotzdem bin ich dafür, das es diese beiden Grossmächte als Gegenpole gibt, die dann so eine Art Kontrollfunktion ausüben. Wenn eine Grossmacht nur mehr alleine die Welt beherrscht, wer will sich dann ihr in den Weg stellen, wenn mal wieder ein kriegsgeiler Präsident gewählt werden sollte. Vermutlich wären dann der Iran, Syrien usw. schon längst Al Kaida-Brutstätten - wäre ein Duo Bush-Rumsfeld noch an der Macht.
Besuche auch unseren Blog: http://www.schoenes-thailand.at
thai.fun
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#4 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von thai.fun »

Tramaico hat geschrieben: ... Nur Geld regiert die chinesische Welt. Ehre und Wuerde sind kaeuflich. ...
Warum nur predige ich schon seit Jahren, dass der Mensch nur den EGO-Habitus leben kann. Betonung auf Haben.

Kommunismus, Demokratie, Religionen und weiss ich noch was, wurden oder werden aus diesem Menschlichen EGO-GEN heraus auch zu Staatsformen.
Es scheint als wissen das wahrscheinlich nur ich und der... :evil:

Also zurück zur Natur oder eben über die bestehenden Auswüchse wie "Böse Amis, gute Chinesen" diskutieren...
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Tramaico
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#5 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Tramaico »

thai.fun hat geschrieben:Warum nur predige ich schon seit Jahren,...
Weiss net, sach mal. Vielleicht weil Du Prediger bist? :roll:
thai.fun
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#6 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von thai.fun »

Tramaico hat geschrieben:
thai.fun hat geschrieben:Warum nur predige ich schon seit Jahren,...
Weiss net, sach mal. Vielleicht weil Du Prediger bist? :roll:


Also ich bin zur Zeit gerade mit meiner Familienchronik beschäftigt. Und was lese ich da gestern?
Meine Vorfahren vor ca.200 bis 300 Jahren waren alles Prediger oder Kräuter-Heiler etc. :joint:
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Hansi
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#7 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Hansi »

Tramaico hat geschrieben:...... Ja, die Welt ist voll von Realtitaetsverweigerern, was der chinesischen "Kultur" bestens zu Gute kommt. ;-)
Interessante Analyse Tramaico! Aber weshalb kommt realitätsverweigerung der chin. Kultur zu gute? Und glaubst Du, daß andere Länder in SOA, die eher auf einem buddhistischen Bachground fußen, ähnlich materialistisch eingestellt sind?
Gott schütze Bukeo!!!
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Tramaico
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#8 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Tramaico »

Hansi hat geschrieben:
Tramaico hat geschrieben:...... Ja, die Welt ist voll von Realtitaetsverweigerern, was der chinesischen "Kultur" bestens zu Gute kommt. ;-)
Interessante Analyse Tramaico! Aber weshalb kommt realitätsverweigerung der chin. Kultur zu gute? Und glaubst Du, daß andere Länder in SOA, die eher auf einem buddhistischen Bachground fußen, ähnlich materialistisch eingestellt sind?
Weil sie sich von den Wongs nach Strich und Faden verarschen liessen und gutes Geld fuer billigsten Schund bezahlten, wasl letztendlich China ueberhaupt in die Weltrangliste verhalf. Hier war Gier auf westlicher Seite der Koeder, genau wie bei den Nigerianer Scammern. Man meinte, fuer Mau seine Margen vergroessern zu koennen, was natuerlich nicht ohne Qualitaetseinbussen funktionieren konnt. Somit verkauften die Wongs der depperten westlichen Welt "aussen Hui und innen Pfui".

Die langnasigen Deppen nahmen alles hin, jegliche Verarsche. Sie sahen da einen riesigen Konsumer-Markt, der sich da scheinbar oeffnete, indem sie auch aus Wong-Sicht nur Komparsen sind. Die kleinaeugien Rattenfaenger spielten die Floete und die westlichen Maeuse tanzten und tanzten und tanzen. Teilweise heute noch, obwohl die Realitaet laengst eingesetzt hat einzuholen. Einstige Qualitaet ist auf der Strecke geblieben, sogar bei einst so renommierten Marken wie Toyota. Oursourcing nach China, ein Spiel mit dem Feuer. Nur ein Realitaetverweigerer erkannte bzw. erkennt das nicht.

Nein, die chinesische Strategie hat absolut nichts mit der einstigen japansichen zu tun. Zwei voellig verschiedene paar Schuhe und Welten.

Materialismus hat mit der "echten" buddhistischen Lehre absolut nichts zu tun. Im Gegenteil, es handelt sich um absolute Antagonisten. Buddhismus wird heutzuage verkauft, auch hier in Thailand. Buddhism Co., Ltd., wofuer wir ja in juengster Zeit anschauliche Beispiele hatten. Zur Zeit arbeite ich an einem Besuchervisum fuer einen 73-jaehrigen buddhistischen Moenchen aus Khon Kaen. Mein lieber Schwan, die Buddhism Co., Ltd. scheint besser organisiert zu sein als die deutsche Feuerwehr. Wohl auch nur noch eine Frage der Zeit, bis man an Schulerklappen auf der Robe, den Rangstatus erkennen kann.

Anyway, ich verliere mich aber. Sehen wir es so, 95% der "Buddhisten" sind eigentlich gar kene Buddhisten im eigentlichen Sinne, weil sie den eigentlichen Sinn der buddhistischen Lehre intellektuell gar nicht erfassen koennen. Somit wird dann das betrieben, was mein Hund und ich als buddhistisches Voodoo bezeichne.

Was mich hier in Thailand immer aeusserst erstaunt ist, wenn man jemand, auch nur scherzhaft, als "materialistisch reich" bezeichnet, dass man dafuer einen Wai als Dank erntet. Wohl auf dem Gedankenkonzept, je reicher um so hoeher das Ansehen, was natuerlich absolut unbuddhistisch ist, weil es nicht dem Grundprinzip der buddhistischen Lehre sondern dem Gott des Materialsmusses traegt. Chinesen sind aber doch von Natur aus anders als Thais. Chinesen sind geizig, um eben ihre Zielstellungen auf Teufel komm raus zu erreichen, waehrend fuer die meisten Thais ueber dem Gott Geld noch der Gott Sanuk steht. Somit heisst es hier, dass Chinesen Geld verdienen und Thais es ausgeben.

Fuer Chinesen ist somit ein Baht ein Baht, waehrend er fuer Thais nur ein Baht ist, weshalb Thais dann auch niemals wirklich auf einen materiellen gruenen Zweig kommen. Das Geld brennt in der Tasche, waehrend die Chinesen es artig in den Safe packen. Und wenn der neue Safe voll ist, dann wird ein zweiter guenstig erworben oder erschlichen und das Spiel geht immer so weiter. Zwar weiss man, dass man im Grunde den ganzen Zaster nicht mitnehmen kann, aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um das Ansehen und das steigt natuerlich nach chinesischer Ansicht gleichsam mit der Hoehe des Zasterberges. Wie der Reichtum letztendlich erworben wurde, spielt dabei keinerlei Rolle. Scheiss was auf gutes Karma, wenn ich es brauche, dann kaufe ich es mir einfach. Natuerlich so kostenguenstig wie moeglich, versteht sich oder vielleicht kann ich mir ja auch eine ordentliche Portion gutes Karma erschwindeln, was natuerlich noch besser waere. ;-)
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Hansi
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#9 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Hansi »

Tramaico hat geschrieben:
Hansi hat geschrieben:
Tramaico hat geschrieben:
Nein, die chinesische Strategie hat absolut nichts mit der einstigen japansichen zu tun. Zwei voellig verschiedene paar Schuhe und Welten....

Materialismus hat mit der "echten" buddhistischen Lehre absolut nichts zu tun. Im Gegenteil, es handelt sich um absolute Antagonisten.)
Hey Tramaico das war das bisher beste und fundierteste Statement von Dir. (Und dabei noch akzeptabel kurz). Meine Frage: Sind nun die Japaner Qualitätsfetichisten und die die Chinesen nur am maximalen Profit orientiert? Oder gibt es da fundamentale weltanschauliche Unterschiede zwischen beiden Nationen? Ich war bisher der Meinung, daß der Konfuzianismus ein verbindendes Element zwischen beiden Kulturen sei.
Gott schütze Bukeo!!!
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#10 Re: Böse Amis, gute Chinesen

Beitrag von Waitong »

Hansi hat geschrieben:Ich war bisher der Meinung, daß der Konfuzianismus ein verbindendes Element zwischen beiden Kulturen sei.
Dagegen sprechen ueber 20 Millionen Tote die von japanischen Soldaten auf chinesischer Seite verursacht wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Ja ... und_Folgen
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