"Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüge

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Waitong
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#11 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von Waitong »

Alle Achtung vor so viel Offenheit :zustimm: :zustimm: :zustimm: .


thai.fun
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#12 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Ja, @Waitong, :bier: Offenheit hat 2 Seiten.Weist du noch wie mich ein gewisser @Somprit im talk4um jahrelang fertig machten konnte, weil er auf meiner Offenheit herumreiten konnte. Aber Egal, dass ist Charaktersache und den hat Man(n) oder eben nicht. Heute im Alter sag ich mir immer, ich war, bin und sterbe als Gutmensch!


Beitrag (7) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 4a Kapitel Das Feuer springt hin und her:)

Oktober 1996: Nach langen zermürbenden Monaten, Wochen, Tagen, Stunden und Minuten, nach vielen Briefen und Telefonaten zwischen Mäo und mir, ist es endlich wieder so weit. Mäo hat wieder alle Papiere um zu mir in die Schweiz zu kommen.

Doch dieses Mal gehe ich vorher nach Thailand, um anschliessend mit Mäo zurück zu Fliegen. Diesmal reicht das Geld um mit Thai Airways zu Fliegen. Auch das Ticket für Mäo buchte ich bei Thai Airways, denn Mäo musste ja wahrscheinlich in 3 Monaten allein zurück fliegen. Mit Thai Airways war dies besser. Wieder hab ich in den letzten Monaten Bilder in Serie gemalt. Habe angefangen ein Buch über mich und Mäo zu schreiben. Ich verkroch mich buchstäblich in mein Selbstmitleid. In meinen Seelenschmerz. In meine Träume. Mehr und mehr ziehen sich Freunde von mir zurück. Jeder Anruf zu Hause, wurde von mir mit Ausreden abgewürgt. Zeit wurde gerafft. Geld wurde gerafft. Freunde, Familie und Privatleben in der Schweiz vernachlässigt....

Und ab ging es nach Thailand, dahin wo dauernd so kleine Feuerchen meinen Geist in Thailand verheizten! Da wo die Thai-Katzen nicht mehr im Nebel des Kastanienbaums in Zürich, sondern auf und unter den Palmen am Strand oder in Kautschukbäumen Nakhonsithammarat oder eben in ganz Südthailand herum geisterten!

Mäo und ich aber hielt nichts in Phuket. Jeep mieten und ab in den Busch zur Familie von Mäo. Natürlich nicht ohne vorher noch genügend Geschenke für diese zu Organisieren. Wer nun denk hier werden Geschenke mit Freude und Dank empfangen irrt. Lächelnd wird alles angenommen und erst später, wenn man das Glück hat, es zu sehen, wird alles aufgemacht und unter Anleitung der Mutter, wer, wie, was, verteilt. Nicht selten ist in Thailand die Verpackung wichtiger als der Inhalt. Je schöner verpackt, verschnürt und verziert, je grösser die Vorfreude. Und gut genug ist selten ein Geschenk! Aber scheinbar doch nicht so selten wie ich mal später als ich reifer war, anhand von Souvenirs die Freunde (Farangs) von Mäo früher da im „Busch“ liessen, feststellen konnte!?

Ich Organisierte und bezahlte natürlich auch noch eine neue Toilette. Bis an-hin ging man einfach in den Wald. Nur ich getraute mich, dorthin auch Toiletten Papier mit zu nehmen. Die andern nahmen wahrscheinlich Blätter? Wie sieht nun so eine Thai-Busch-Toilette aus? 8 Burschen aus der Umgebung (nicht von der Familie) gruben in etwa 30 Meter Entfernung vom Haupt Haus ein ca. 4 Meter tiefes Loch. Darin wurden 4 Röhren von 1x1 Meter, mit kleinen löchern, versenkt. Darauf kommt eine Betonplatte 2x2 Meter mit einem eingelassenen Stehbecken.

Darauf wird mit Backsteinen und Lüftung Schlitzen ein Häuschen mit Eternitdach aufgebaut. Ein Jutesack wird als Tür oder Sichtschutz vor-gehängt. Fertig. Luxus mitten im Busch! Ganze 1800.- Baht, also etwa 70.- Franken und viel Schweiss kostete mich dieses Luxushäuschen! Doch ich bin lange der einzige der dieses Häuschen auch aufsucht und natürlich die OMA die täglich vom Fluss Wasser auch für das Becken in der neuen Toilette holte. WC-Papier musste ich selber organisieren! Getier wie z.B Skorpione entsorgte ich auch selber!

Und morgen wieder ein Zwischenspiel aus diesem Kapitel. Das Geist-heiler Fest....
thai.fun
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#13 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Zu Beitrag (7) Das Feuer springt hin und her:

Zwischenspiel: Das Thai Geistheiler Fest:

Ich war 1995 in Südthailand Nakonsrithammerat Bang Khan an einer Heiler Versammlung mit Geisterbeschwörung eingeladen. Da ging es um die Heilung eines etwa 10-12Jährigen sehr Kranken Knaben. Weit ab vom nächsten Dorf mitten im Wald im Irgendwo, zwischen x tausenden Kautschukbäumen mit riesigen Hi-Fi Boxen und Thai Musik oder so was, wurde unter den Augen von ca. 50 Thais und 5-6 alten Greis-Geist Männern, ein Ritual abgehalten, dass den Jungen Heilen sollte! Auch wurde ein ganzes Schwein am Spiess gegrillt. Die Holzbauten im Wald, so vermutete ich, wurden nur zu diesem Zweck einmal gebaut und jeweils gebraucht.

Dieses Spektakel zur Heilung des Jungen dauerte etwa 4 Stunden, in die Nacht hinein. Der Junge der sichtlich Krank war, ich vermutete Mund Krebs, musste sich wie in einem Sarg hinlegen. Darum herum war ein Buntes treiben. Bunt im Sinne von Kleidern, Dekorationen, Gegenständen und Feuerwerken etc.
Es war eine Stimmung, von Geld sammeln, über Party, zu Buddha Zeremonien, sowie Geister-Beschwörung, zum Grill und Fress-Fest und zum Schluss das Saufgelage mit lauter Musik, nachdem der Kranke Knabe und mehrheitlich Frauen mit Kindern schon mal nach Hause gingen.

Für mich als Farang ein unerklärliches Freuden und Geist-Heiler Fest.
Nun kommt aber noch ein unglaublicher Zusatz. Ich habe still und leise von diesem Fest Filme gemacht. Dies ging nicht so gut versteckt, weil die Kameras damals ja noch sehr gross waren. Jedoch brauchte ich mir keine Sorgen zu machen denn bald wurde ich von einem mir Bekannten darauf hingewiesen, ich könnte ruhig offen Filmen da man später sowieso nichts auf dem Film sehen könne! Häää, Geister oder was fragte ich mich, vergass es aber wieder und Filmte weiter. Auch ich bekam Essen und Trinken und ein alter Mann wollte, dass ich ganz nahe zum Geschehen komme. Ich musste 30 cm nahe zu dem Jungen hin sitzen. Warum wusste ich nicht, aber Hühnerhaut gab es alle zwei Minuten für 5 Minuten? Dass Simsalabim und der Hokuspokus heilte sogar mich vor dem Glauben, je einmal alles auf Erden verstehen zu können.

Am nächsten Tag zeigte ich meiner Thaifamilie voller Stolz auf meiner Kamera wo ich den Film auf einer kleinen VHS Kassette gespeichert hatte und per Kabel auf ihrem Milchglas Schwarzweiss Fernseher der mit einer 12V Autobatterie betrieben wurde, die „Geister-Party“. Hände und Mäuler standen zu dutzende nicht mehr still. Ich verstand nur Bahnhof und musste die 6-7 Filmchen 3-mal wiederholen. Auch Nachbarn wurden hinzu gezogen, man spürte das war nicht nur einfach so eine Party gewesen. Das war Höhere Magie! Die vielen Thailändischen Geister die nur Thais kennen, schwirrten durch den offenen- Raum!

Zwei Wochen später erfuhr ich, dass der Knabe gestorben sei! Zudem vermisste ich ab diesem Tag nur diese eine VHS Kassette, fand diese aber nie mehr! Die Mutter meiner Gastfamilie meinte nur, man hätte mir ja gesagt das dieser Filme verschwinden werden! Glaubt mir, noch heute bekomm ich Hühnerhaut wen ich an dieses Spektakel denke.
Zuletzt geändert von thai.fun am Sa 10. Mai 2014, 07:56, insgesamt 4-mal geändert.
thai.fun
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#14 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Zu Beitrag (7) Das Feuer springt hin und her:

3 Wochen hatte ich Urlaub. 2 Wochen war ich nun hier in meinem "Busch". 2 Wochen Himmel auf Erden. Also noch eine Woche vor mir? Mäo verstand mein drängen nach Phuket nicht. In Phuket holt einem der Anblick von Touristen und Hotels wenigsten ein wenig in die Realität zurück. Romane kennen diese Worte. Aber erzähle niemals was du fühlst. Tage vor meiner Heimreise in die Schweiz musste dieser Traum gebrochen werden. Zurück nach Phuket.
Das Fussvolk in Europa lächelt mit schrunzliger- Zunge, wenn ein "verklemmter" mit einer Asien „Katze“ daher kommt. Er so alt spröde, nicht geistreich sondern Gesten reich. Die „Katze so jung knackig, mittellos und Mitleidlos. Import Fleisch? Ver-Urteile wer will. Mir wurde viel gegeben. Lächeln, Sanftmut, Hingabe, Stundenlange Zärtlichkeit und mich nehmen wie ich bin. Natürlich brauchen Thais Geld, Geschenke und Ansehen. Natürlich sind Thais Hitzköpfe, faul und fordernd. Natürlich darf ein Thai nie sein Gesicht verlieren. Natürlich machen sie Sex mit Farang, die ja so viel Reicher als sie sind. Natürlich erhält der Farang für dieses Geld etwas was einem ein Europäer nicht geben kann.

Ebenso Natürlich rede ich nicht von Kindern und oder Prostitution, obwohl letzteres schon oft zu einer schönen Liebe geführt hat. Ich rede von der Kultur der Thais, die Sex offener empfinden. Sexuelle Auswüchse und Triebe verschiedenartigster Art, die im Westen doch so viele Gerichte und Psychiater füttern, kennen Thais kaum. Ich hörte nun erst durch Kontakte mit „solchen Farang“ von solche Praktiken. Die Menschheit ist unergründlich!

Die letzten Tage in Phuket waren Zerrissenheit. Was war? Was kommt? Was ist? Mäo wich keine Minute von meiner Seite. Abends gut essen und von Bar zu Bar. Niemand, so glaubte ich wenigstens, schaut hier blöde, wenn die Senioren mit Jungen „Katzen“ flippig und Hand in Hand herumlaufen. Die letzte Woche meines Urlaubes, immer an die Beach. Ich gehe mit Mäo ins Wasser und wie andere neben uns, wird gelacht, getatscht, geplanscht. Küssen, streicheln und Hände in den Badehosen. Niemals zuvor in meinem Leben hab ich gewagt oder gemacht, was hier aus mir raus kam. Wer`s glaubt oder nicht, auch für Thais braucht es Überwindung, sich mit Farangs so gehen zu lassen.

Aber auch folgende Szenen, die ich mit schauern von Adrenalin Ausstössen überlebte, waren Anzeichen der Kultur-unterscheide zwischen Farang und Thai. Ich leg mich nass auf den Liegestuhl. Möglichst lange kühl. Im Gegensatz dazu Mäo, Body ausziehen neuer anziehen und ab ans Wasser um den Body zu Waschen. Angeblich? Mein Kopf ragt schon einen halben Meter aus dem Liegestuhl als ich sehe wie Mäo einem Gold-behangenen Dickleibigen Farang zu lächelt. Geradezu starr wurde ich als ich sah das Mäo „dem“ beim zurückkommen offensichtlich zu nickt.

Total eingeschnappt empfing ich Mäo. Ich musste aber nichts sagen. Ich war die Eifersucht in Person. Was hat „der“ was ich nicht habe? Mäo rastet gleich aus, macht mit den Händen Scheuklappen wie beim Pferd und schreit lauthals „Ich kann doch nicht immer so herumlaufen oder“? Ich beruhigte mich aber schnell und versuchte in Gedanken wieder einmal die Thai Kultur zu verstehen. Was blieb mir auch anders übrig? Thais haben es gern, wenn sie beachtet werden. Ihr zurück-lächeln gehört zur Mentalität. Und Hand aufs Herz. Schaute ich nicht auch hie und da auf die Modeschau die hier ab-lief.

Zudem weiss ich heute, dass diese "Katzen" solange sie sich dem Farang nicht sicher sind, schon mal nach Nachfolgern umschauen. Im Hotel wurde ich bewusst oder unbewusst von Mäo auf andere Touren gebracht. Aber auch im Schlafen rutscht Mäo 5cm nach, wenn ich mich 2 cm bewegte. Mein Leben bekam neue Erfahrungen und Dimensionen die ich noch nicht kannte. War ich das? Was war vorher? Was hab ich vorher gelebt?

Am Flughafen wurde klar, dass auch Mäo zerrissen war. Das lauthals weinen beim Abschied gab mir noch den Rest. Warum auch immer? Mäo weinte und ich war ja ein Farang und Farang weinen nicht. Männer müssen Gefühle verbergen?
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berndgrimm
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#15 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von berndgrimm »

thai.fun hat geschrieben:Offenheit hat 2 Seiten.Weist du noch wie mich ein gewisser @Somprit im talk4um jahrelang fertig machten konnte, weil er auf meiner Offenheit herumreiten konnte. Aber Egal, dass ist Charaktersache und den hat Man(n) oder eben nicht. Heute im Alter sag ich mir immer, ich war, bin und sterbe als Gutmensch!
Verdirbt www den Charakter oder zeigt es nur die wahre Charakterlosigkeit?
Leute die mit den Fingern nur auf Andere zeigen und nicht merken
dass die Mehrzahl der Finger auf sie selbst zurueckzeigt hat es schon immer
gegeben.
Und Leute die heutzutage andere als "Gutmenschen" beschimpfen
weil sie ihre eigene Menschlichkeit verspielt haben gibt es auch genug.

Eine sehr ehrliche Geschichte die wohl aehnlich jeder der wirklich
in Thailand gelebt hat selbst erlebt haben koennte!

Schade dass sie nur sowenige Hits bisher generiert hat.
Aber das spricht weniger gegen das Geschriebene
sondern gegen das Ungelesene!
..We finished democrazy for now!.......weiteres unter http://www.schoenes-thailand.at/
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#16 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

berndgrimm hat geschrieben: Schade dass sie nur sowenige Hits bisher generiert hat.
Aber das spricht weniger gegen das Geschriebene, sondern gegen das Ungelesene!
Danke @Bernd. Oder, lieber Wenige haben viel davon, als Viele wenig!?

Beitrag (8) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 4b Kapitel Das Feuer springt hin und her:)

Nebenbei ereignet sich noch eine folgenschwere Gegebenheit für meinen Sohn.
Als Mäo das letzte Mal hier in der Schweiz war lernten wir ein über 16jähriges Thaimädchen, eine Bekannt von Mäo kennen. Dieses bildhübsche Mädchen wurde vor ca.10 Jahren von einem Reichen Farang Schweizer Ehepaar beim Urlaub in Phuket entdeckt. Ein Jahr lang kämpfte damals die Familie um das Sorge-recht und für eine Schulausbildung des Mädchens in der Schweiz. Was immer es gekostet hat, es gelang. Ich selber fühlte aus den Gesprächen mit diesem Gemeindevorsteher Ehepaar schnell heraus, dass dies ein Vorzeige Kind war und sein musste!

Nun, bei einem Ausflug mit Mäo in die Berge kamen dieses Mädchen und mein 19 jähriger Sohn zum ersten Mal zusammen. Es war nicht zu übersehen wie der Blitz eingeschlagen hat. In der Folge gab es unbeschreibliche Szenen zwischen den Verliebten und den Sorge-recht-Eltern und einem Verunsicherten Papa. Dass Mädchen war noch nicht 17 und so verbot man wo man konnte und meinem Sohn den Umgang mit Ihr. Doch die Liebe führte trotzdem ins Bett, und ein Rausschmiss des Mädchens aus dem Haus der Schweizer Familie erfolgte. Natürlich direkt in die Arme meines Sohnes, der die schriftliche Garantie für Sie übernehmen musste.

Sofort eigene Wohnung, neue Arbeitsstelle, ein absolut ungebührliches Benehmen, mir und der Familie des Mädchens gegenüber, folgten. Spät-pubertärer Wahnsinn meines Sohnes kam den Wünschen dieses Thaimädchen gerade richtig. Der Traum von Ausbildung und Schweizer-Pass zu Lasten meines Sohnes waren greifbar. Ich war schockiert, lies die beiden jedoch machen. Mein Zorn richtet sich vor allem gegen diese "Reiche Familie" die es sich leisten konnte ein Traumbild-Thaimädchen in der Schweiz grosszuziehen, aber dieses Mädchen bei der erstbesten Gelegenheit wenn es nicht spurte, einfach weg-zuschieben! Aber war es nicht auch so dass ich und Mäo der Auslöser dieser Liebschaft war? War nicht ich selbst ein un/gutes Beispiel? War nicht ich der Thai Schwärmer? War nicht Mäo auch in einer Traumlandschaft von Schweizer-Pass und Versorgtheit?

Nun war ich noch einsamer. Der Auszug meines Sohnes aus unsrer gemeinsamen Wohnung kam nicht ungelegen. Ich konnte mich noch mehr verkriechen. War das das Ende einer herrlichen langjährigen Karriere eines alleinerziehenden Papas? ....
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#17 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Zwischenspiel: Mein Loy-Krathong Erlebnis.

Damit wir uns Erinnern wo das ganze Spielt....
http://666kb.com/i/co9aijphs05ltzw73.jpg

Ich selbst mag mich nur ein einziges Mal (1996) an so etwas wie ein Heimatliches Gefühl für Thailand erinnern. Und zwar in Süd-Thailand Nakornsithammarat bei einem Flüsschen mitten im "Busch" an einem Loy Krathong ( ลอยกระทง) Lichter-fest das in Thailand landesweit am Tag des Vollmonds im zwölften Monat des thailändischen Mondkalenders gefeiert wird.

"Meine" ganze 14 Köpfige Thailändische Grossfamilie, von Oma bis Kinder und auch ich, sassen unter Tags am basteln von diesen Schiffchen mit Kerzen etc. drin, die dann am Abend den Fluss runter gelassen würden? Loi bedeutet schwimmen oder schweben, Krathong ist ein kleines Floss, das typischerweise aus einem Teil des Strunks der Bananenstaude gefertigt wird. dass hat sich aber mit der Zeit und von Ort zu Ort "modernisiert". Bei meiner "Familie" war es bis auf brennendes nur Grünzeug und geschnitzte Früchte etc.

Solche schwimmenden Flöße haben die Bedeutung, allen Ärger, Groll und alle Verunreinigungen der Seele loszulassen, so dass das Leben neu von einer besseren Warte aus begonnen werden kann. Die Thais machen sich mit Verwandten oder einer größeren Gruppe von Freunden auf, im Sinne eines Volksfestes wird auf den Straßen reichlich gegessen und getrunken. Das Wässern der Flößchen ist auch besonders bei jungen Paaren beliebt, die damit auch ihre Zusammengehörigkeit unterstreichen.

Unsere Stimmung an dem Tag und dann erst recht am Abend beim mit der ganzen Familie und einigen Nachbarn zusammen Schiffchen in den Fluss schieben, gaben mir das Gefühl dazu zu gehören. Zur Familie, zu Thailand, zum Loy Krathong, dessen genauen Ursprung mir damals kaum bekannt war! Ich sass an diesem Tag einfach wieder einmal auf einem Lichtstrahl meines damals noch recht frischen Traumes, dessen Lichtstrahlen aber innert 5 Jahren fast alle erloschen! Bei welchem Farang nicht auch?

Die Tradition des Loy Krathong begann in Sukhothai und wird heute im ganzen Land gefeiert, wobei die Festlichkeiten in Chiang Mai und Ayutthaya besonders bekannt sind. In Chiang Mai wird das Fest nach der Lanna-Tradition auch Yi Peng (Thai: ประเพณียี่เป็ง) genannt, dann lässt man hunderte kleiner Ballons mit Kerzen drin (Khom Fai – โคมไฟ oder Khom Loi – โคมลอย) nachts steigen. Außerdem gibt es Umzüge durch die Städte, eine Art nächtliches Pendant zu denen von Songkran. Es gibt, gab Orte vor allem in und um BKK da wurde (und wird leider immer noch) auch Feuerwerk abgeschossen, bis es verboten wurde.

Die "Oma" "meiner Familie" brachte direkt aus dem meterhohen Grün rundum das Zeug zum Schiffchen machen. Verheiratete Töchter brachten mir das Schnitzen und zuschneiden der Früchte ähnlichen Bootsrümpfe bei. Kinder machten für mich die Bootsinhalte und Aufbauten. Die Mutter meiner "Liebe" zeigte mir wie man Kerzen und Räucherstäbchen etc. da-zusteckte. Für mich waren alle Schiffchen in etwa gleich und doch spürte ich wie vor allem die Kinder ihr eigens Schiffchen behüteten wie ein Augapfel, oder so? So irgendwie ein Wettbewerb, wer hat das schönste Schiffchen?

Ursprung aber ist wahrscheinlich ein Danksagung an ein Indische Hinduistische Gottheit des Ganges, die mit schwimmenden Laternen die das ganze Jahr lebensspendend wirken sollten, gefeiert wurde? Thais allgemein aber, machen sich mit Verwandten oder einer größeren Gruppe von Freunden auf, und im Sinne eines Volksfestes wird auf den Straßen reichlich gegessen und getrunken. Das Wässern der Flösschen ist auch besonders bei jungen Paaren beliebt, die damit auch ihre Zusammengehörigkeit unterstreichen.

Aber bei uns hier waren diese, Brüder Schwestern Neffen Onkels etc. am vorbereiten der Mahlzeit am Abend. Vom Hähnchen rupfen über Grünzeug rüsten, bis zum Singha-Beer, Sang-Som Mekong Whisky und weiss ich noch was schleppen usw. waren alle irgendwie beschäftigt.
Am Abend vor dem Eindunkeln ging ess dann zum Fluss ca. 40m entfernt, 5m breit und mit 2m hohem leicht strömendem braunem-Wasser. Ich hielt mich etwas im Hintergrund und beobachtete diese dunkelhäutige Süd-Thai-Familie deren Kinder nun Mittelpunkt waren. Freudiges, für mich unverständliches Geplauder ging dem eigentlichen Feierlichen Akt des Flösschens ins Wasser einbringen voraus.

Kerzen wurden angezündet und die Mama "Herrscherin" über diese nicht gerade arme Familie, führte irgendwie Regie bei den Kindern über die Reihenfolge des Bötchen einbringen. Auch mich vergass sie nicht aufzufordern es mit meinem Schiffchen nun auch zu machen. Für die Kinder war ich Farang in dem Moment die Attraktion, oder so? Mein Kopf glühte, vor Wärme, Freude und auch Scham, weil ich mich so Kindisch Naiv und Farang-mässig Unwissen beobachtet fühlte.

Nie werde ich das noch ein Stundenlang andauernde jämmerliche Weines eines ca. 5 Jährigen Mädchens vergessen, dessen Kerze während dem einschieben erlosch und es niemandem mehr gelang mit Ästen das Bötchen heran zu ziehen um es neu anzuzünden. Als ich später andernorts in Thailand solche Loy Krathong Feste sah und vor allem Hörte, wusste ich das Thailand durchaus besinnliche Feste kennt! Dafür muss man halt eben wie ich damals mit einer Grossfamilie weit abseits von Touristenströmen längere Zeit zusammenleben.
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#18 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Beitrag (9) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 4c Kapitel Das Feuer springt hin und her:)

Zwischenspiel: Der Überhebliche Thai-Polizist.

In meinem eigenen Auto fuhr ich auch im 1998 in Nakhon Si Thammarat Südthailand von Kap Pan nach Bang-Kahn Lamnao über die leicht Hügeligen Kautschuk und grün Gebiete und geteerten Strassen. Genau auf so einer Anhöhe bemerkte ich in Entfernung eine Strassensperre der Polizei. Sofort links raus anhalten und meinen Thailändischen Beifahrer zur Weiterfahrt auffordern! Ich denke mir so nebenbei, es ist eigentlich ein Wunder das nur gerade ein Thailändischer Mitfahrer dabei ist. Meist ist es mir nicht möglich den offenen Heckteil meines Nissan NV frei zu halten. Doch heute konnte ich wirklich nur ein Mitfahrer gebrauchen und zwar einen Kräftigen, da ich Sicker-Rohre in Tung-Song Posten ging!

Als ich eben diese Polizeisperre links und rechts der Strasse sah mit ca. 12 Polizisten, klickte es in meinem Hirn und einige Kontrollen in der Vergangenheit die immer zur Zufriedenheit der Polizisten mit je etwa 50.- bis 2000.- Baht meinerseits ausfiel, aber Farang-Stress pur bedeuten, lassen mich diesen Fahrerwechseln vorschlagen. Bei Thais verziehen sie keine Mine, kommt ein Farang werden die Polizisten zu Schlitzohrmäulern. Den Polizisten sage ich allgemein so, weil der Mund sich in breite Schlitze bis zu den Ohren verwandeln! Nicht was die Leser denken weil sie "Schlitzohren" gelesen haben. Grins.

Ja wo bin ich den hier gelandet? Als ich auf der Beifahrerseite das verbotener-weise fast schwarze Fenster runter-kurbelte, fühlt ich mich in The World Of Grace Jones versetzt! Mein normal echtes freundliches Polizisten angrinsen verwandelt sich in eine Science Fiction Fantasy Grimasse. Da draussen auf der linken Seite, stand nebst 3 anderen unbeteiligt scheinenden Braunen, ein Schwarzer Quadrat- Schädel auf einem Bolzen-gerade stehender Baum-langen Grace Jones Typ ohne erkennbare Mimik! Ich reichte Ihm die mir vom Thai-Fahrer zugeschobenen Papiere zu, aber ein anderer Polizist musste diese nehmen und dem anderen in die Höhe reichen. Ich roch förmlich, heute ist Stunk ala Science Fiction in Thailand angesagt. Und das in einer Gegend wo man den Bäumen gute Nacht sagt? Und so kommt es auch!

Aussteigen war angesagt und bis auf „Grace Jones“ begrüssten wir uns alle gegenseitig, wenn man dem begrüssen sagen kann. Einen Wai zu machen, wie mein Begleiter es mehrfach machte, kam mir (absichtlich) nicht in den Sinn! Während ich schwitzend an der Prallen Sonne stand und nach der, Kühle entlassenden offen Türe meines Autos schielte, wurden sich die Thais einig das man sich nicht einig war und wir einem Polizei Wagen folgen sollten, um die 400.- Baht Busse wegen fehlen des Führerscheins meines Fahrers zu bezahlen.
Sah ich richtig? Schwitzte mein Fahrer? Tamruat maak maak, Panhaa maak, Nock guaa maak. (Sehr viele Polizei, viel Probleme, ich Nock habe Angst) Der Fahrer war kein Thai mehr, sondern ein Blatt im Wind. Er fuhr mit dem Kinnladen über dem Steuerrad und verkrampften Händen daran, im Eiltempo einem 15 Millionen Baht teuren Offroader der Polizei hinterher und wiederholte dauern und Schwitzend im Klimatisierten Wagen, vorgenannte Sätze.

Im Irgendwo in dieser Gegend, kamen wir nach 5min zu einer überraschend grossen Polizei-Station, mitten im Wald? Mein Fahrer befahl mir flehend, Nang! Nang! Nang! (3mal, bleib Sitzen) Er gehe ins Gebäude um zu Bezahlen, ob ich Ihm 400.- Baht geben könnte? Als ob ein Farang mitten im Busch keine 400.- Baht auf sich hätte? Ich blieb noch so gerne im kühlen, warm-laufenden Wagen (Thaistyle) auf der Beifahrer-Seite Sitzen. Warum ich das so betone kommt noch! Dann immer klarer erkannte ich das etwa 10m weg und 3m höher auf einem Grossen Platz ca. 20 zum teil Zivile Polizisten herum standen und einer von denen mir scheinbar auf Thai-Art zuwinkte, ich soll herkommen. Das sah in etwa so aus. Der Zivile hat seine Arm nach unten hängend die Handfläche nach innen nähe Schenkel und macht mit 3 Fingern so etwa 2cm Bewegungen! Jetzt begann mein Hirn zu rasen. Ersten, meint der wirklich mich? Zweitens, was sind das für welche? Möglicherweise hohe Tiere von BKK? Drittens, surrten Sekunden-schnell 20 Filme von Polizei, Farang und Thai-Gefängnissen im meinem Hirn herum!

Als ich dann endlich umringt von den Tatsächlich aus BKK kommenden Polizei Obersten oder gar Generälen, meinen Schweizer Führerschein auf Verlangen hin in die Hände drückte, wurde ich „endlich“ kalt wie Krupp-Stahl. Schliesslich kam ich ja aus derselben Branche wie dieser „Möchtegern-Farang-Ausnehmer-Haufen“ hier! Ich lachte dem Fingerbeweger mit dem freundlichsten Lächeln das ein Farang, nicht ein Thai, einem Gegner entgegenbringen kann an. Ich stellte Ihm auf Englisch 5-6 Gegen-Fragen und nahm Ihm meinen Ausweis wieder aus den Händen, was die Rundum stehenden mit näher rücken und einer mit der Hand an der Waffe, quittierten! Ich drückte dem Verdutzen nicht des Englisch aber sonst Mächtigen, nach und nach alle Ausweise und Papiere die ich auf mir fand, in die Hand! Die auch sofort Palaver auslösten und die Runde machten.

Sogar eine Kreditkarte, die der wahrscheinlich noch nie gesehen hat, durfte die mal befühlen. Bis auf meine Fahrzeug-Papiere in Thai-Englisch und Internationalen Führerschein in Englisch, war alles Deutsch. Genau solche Gesichter machten auch alle rundum stehenden. Jedoch auch beim Englisch lesen hatten die nicht viel besser ausgesehen. Als ich endlich auf Thai sagte, Pom Tschoop Tamruat maak maak, (ich habe die Polizei gerne) fehlte nur noch Grace Jones, und wir währen alle in Raum und Zeit abgehoben. Ich fror, schwitzte und knirschte mit den Zähnen und dies nun schon 30min lang.

Doch Rettung naht in Form eines gebückten alten Weibes! Ach nee, das war mein Fahrer der in 3m Abstand ein Papier schwenkte. Die Quittung der Busse! Ich winkte Ihn zu mir, was der auch im Untergrund machte, denn ich stand ja mitten in dem Ring von Halbgöttern in Zivil und Braun und Kilo-weise Schmuck-Orden umschlungenen.

So endlich löste sich das ganze Problem.
Der Fingerbeweger- Polizei-General dachte, da unten Sitz ein Farang, nun zeige ich meinen Untertanen (Braunen und Zivilen) mal wie man einen Farang der k/ein Führerschein hat, aus/kosten kann! So wie er (mit Brille) übersah das mein Fahrer an Ihm vorbei ging um in der Station die Busse zu bezahlen, übersah er auch, dass ich auf dem Beifahrersitz gesessen habe. Oder dachte der, ein Farang Fahrer müsste doch links Sitzen wie in Europa? Dass aber konnte er nun beobachten, als ich Stinkfrech in meinem Auto, auf meinen Fahrersitz, hinter meinem Steuerrad, auf der rechten Seite Platz nahm und Kies aufwühlend den Beleidigten Flüchtenden spielte!

Auf der Heimfahrt kam ich zur Überzeugung, dass mein Fahrer Nock der 38 Jähriger Vater von 7 Kindern und Besitzer von 320 Rai (über 500.000 m2) Kautschuk und einem viel teureren Wagen als meiner, fröhlicher ausgesehen oder gewesen wäre, wenn ich ihm einen Revolver unter die Nase gehalten und Geld oder Leben gefordert hätte?
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#19 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Beitrag (10) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 5 Kapitel Das Feuer springt hin und her:)

Hin und her, her und hin. Meine Glut in Thailand. Mäo's Glut in der Schweiz. Nun hatten wir in Zürich sogar eine Wohnung für uns alleine. Lieben, Leben, Leidenschaft. Obwohl alles so super verlief, spürte ich im Hinterkopf, die meine Gefühle waren meine, die von Mäo die andern. Immer öfters ging Mäo nun mit andern Thais allein ohne mich in den Ausgang. Immer öfters fand ich Visitenkarten von Thais und Schweizer Männern in seinen Sachen. Nie zeigte ich meine Eifersucht. Ich glaubte ja den Kultur Unterschied zu kennen. Also schweige und Leide. Mäo ging’s gut. Bis das Mama Mama wieder, immer stärker wurde. Heimweh.

Als ich eines Abends sah wie Mäo von 2 Männern um die 40 im Taxi nach Hause gebracht wurden, schlug mein Pegel auf Abbruch um. Ich war verletzt aber nicht böse. Ich war Eifersüchtig aber nicht Laut. Ich vermied es irgendjemandem von mir oder Mäo etwas zu erzählen. Aber wurde wieder Umgebucht und Mäo flog schon nach 2 Monaten in der Schweiz, wieder nach Hause nach Thailand zurück.

Ich mag schon gar nicht mehr erwähnen was nun wieder folgte. Ein Midlife-Kiselnder Fünziger im verliebten Elend. Romanschreiber könnten nun alles ins Schwarze bringen, denn Leser zum Heulen bringen. Psychologen würden mich aufstellen. Würden mir erklären was los und Sache ist. Freunde würden mich trösten und versuchen aus dem Haus zu bringen um Abwechslung zu haben. Aber ich lies ja niemand an mich und schon gar nicht an meine Liebschaft mit Mäo ran. Ich schämte mich immer noch, als alter Mann mit so Jungen Katzen in die Klischees gezwängt zu werden. Ich verbohrte mich in den Glauben, bei mir ist alles echt, ist alles anders, ist alles besser. Es gibt Ausnahmen. Ich war eine Ausnahme. Ich, Ich! Und Mäo?

Das Erstaunliche, ich sah in Mäo keine Ausnahme. Ich wusste was man von mir erwartete. Schau mir gut, schau gut für meine Familie und gib mir Finanzielle Sicherheit. So wollen es die Thais, so will es auch Mäo.

Und dafür gab Mäo mir was ich bis hierhin in meinem Leben vermisste. Körperlichkeit, Minutenlang, Stundenlang, Wochen Lang. Und weiss ich wie lange noch? Wusste ich doch, wie Abend für Abend, Männer auf suche waren. Wusste ich doch, auch der Strich kann zur Linie werden. Wusste ich doch, dass 10 Minuten dem Schwellkörper für 20 Minuten ruhe geben. Aber ebenso wusste ich nun, gehe ich im Monat 4-mal auf den Aufriss, kostet mich das ebenso viel, wie Mäo mich im Durchschnitt auch im Monat kostet. Nur eben zum selben Preis bekomme ich nicht nur 40 Minuten Befriedigung im Unterlaib, sondern 300 Stunden Seelen und Körper- Massage, inklusive Herzschmerz und Sehnsucht.

(Auszug 6a Kapitel: Löscharbeiten mit einem Schlag:)

Februar 1997: Wieder sitze ich in einem Flugzeug der Pakistan-Air (Schrott-Air) Zwei Gedanken beherrschen mich. Zum ersten. Es gibt noch viele Millionen Menschen denen es schlechter geht. Und im komischen Gegensatz dazu, wenn diese Schrott Air abstürzt ist’s auch Egal. Ich habe ein wenig (schwarz) Geld im Sack. Ich weiss wohl warum aber nicht für was? Vor mir kann höchstens Thailand und Mäo liegen. Hinter mir liegen 3 Monate der Resignation. Aber nicht des Stillstehens. Ich horte alles Geld das noch aufzutreiben ist und beschliesse dieses Geld in den nächsten Monaten in Thailand zu verschleudern. Ich weihe meinen Sohn am letzten Tag vor Abreise in meine Pläne ein. Erschrocken jedoch verstehend brachte mich mein Sohn zum Flughafen.

Ich kann meinen Zustand nun hier im Flugzeug nicht anders beschreiben als einen leeren Sack in dem noch ein paar Münzen liegen. Alles Egal, ist nur der Vorname. Die Münzen helfen mir höchstens zum Leben mit Mäo in meinem geliebten Thailand. Doch ich machte mir keine Pläne oder Hoffnungen auf ein neues Anfangen mehr. Einfach da sein und Komme was wolle? Ein alternder Farang der sich Liebe kaufen geht.

Kann’s noch tiefer gehen? Ja es kann! ....
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#20 Re: "Der Thai-Katzen-Baum" Eine Wahre Geschichte. Buchauszüg

Beitrag von thai.fun »

Beitrag (11) „Der Thai-Katzen Baum“.
(Auszug 6b Kapitel Löscharbeiten mit einem Schlag:)

Zwischenspiel: Der Hirnschlag mitten im Busch:

6 Tage im Busch in einer „Aufgeräumten“ Zeit bei Mäo, schlägt Herrgott noch mal die nächste Keule in meinen Rücken. Besser gesagt in meinen Kopf. Ganz alleine am spazieren im Urwald vor dem Sonnen Untergang, ich bin am Pinkeln, dreht sich alles in mir. Ich fühle kein rechtes Bein mehr. Ich habe kein Gefühl mehr im rechten Arm. Ich sehe Vorhänge über meinen Augen. Ich spüre wie mir die rechte Gesichtshälfte runter fällt? Starr vor Schreck stehe ich an einem Baum mitten im Urwald und ca. 500 Meter vom Hause der Mäo Familie entfernt.

Nun folgen 11 Tage die mir noch heute beim schreiben die Haare zu berge stehen lassen. Irgendwie schaffe ich es (mit offenem Hosenladen) bis zu der Familie. Ich kann nicht mehr richtig sprechen und schon gar nicht erklären was los ist. Und wer jetzt denkt die Thais stehen ratlos herum, hat sich gewaltig geirrt. Einer wird sofort los geschickt um ein Auto zu organisieren. Andere packen meine Sachen. Legen mich ins Haupthaus.

Die Mutter und die Töchter massieren mein Arm und mein Bein. Da ich auf Herz gezeigt habe und früher einmal Mäo erklärt habe die Sprayflasche mit Nitro-Glyzerin die ich wegen früherer Angina pectoris immer bei mir hatte, sei für einen Herz-Notfall, wird mir nun etwa 10-mal Spray in den Mund gesprüht. Viel zu viel und sowieso bei einem Hirnschlag wie ich mehr und mehr vermutete, nicht gerade das richtige. 2 Stunden später liege ich in Klap-Pan in einem Provinz Hospital. Mitten in der Nacht wird mir eine Infusion gesteckt. Ich konnte nur lallen und schon gar nicht die Thaisprache. Mäo zeigte den Ärzten immer wieder die Nitro- Glyzerin Flasche und noch heute glaub ich, die dachten ich hätte es auf dem Herzen. Macht, Rat und sprachlos lag ich nun in einem Zimmer mit 24 Betten. Auf den Betten 24 Kranke und unter den Betten ca. 50 Personen, die wie gewöhnlich in Thailand, die Patienten verpflegten. Essen bringen. Bett machen und Urin Flaschen wechseln etc.

So liege ich hier und als einzige Person liegt Mäo bei mir im Bett und weint. Auch Thai können bei Schock weiss werden. Ich hab’s erlebt. Die Nacht ist schierer Horror für mich. Wäre nicht Mäo bei mir gewesen ich hätte irgendwie das Ende gesucht. Mit offenen Augen lag ich da, und schaute nach solchen Möglichkeiten die mir ein Ende setzen würden. Doch wie soll ich mit dem gelähmten Arm, die Infusion in der Gesunden Hand manipulieren?

Der Tag kam und somit auch andere Patienten auch an mein Bett. Es wird palavert und gestikuliert. Ich verstehe soviel, dass die Patienten und nicht die Verantwortlichen, der Meinung sind, ich gehöre nicht hier hin, sondern in ein 2 Fahrstunden entferntes Spital. So kommt es dass Mäo wieder ein Auto organisiert und Patienten die Ärzte informieren. Diese halten mir dann nur ein Schreiben unter die Augen. Ich soll Unterschreiben. Was auch immer? Nun musste ich mir selbst mit den Zähnen meine Einfusionsnadel aus der Hand ziehen. Ringsum Gelächter. Auch eine Schwester die zusah? Dass ist Thailand pur inklusive Kultur!

Vier Uhr nachmittags erreichen wir das neue Hospital in Nakon Si Thammerat. Es war ein Privat Hospital das alles, auch mein bekanntes Triemli und Kantonsspital in Zürich in den Schatten stellte. Sofort werde ich auf ein schneeweisses Bett gebracht. Eine Asien-Ärztin, die 7 Jahre in Genf studiert hat wusste sofort Bescheid. Man gab mir ein Buch mit Foto Ansichten von Räumen des Spital die ein Hotel in Thailand in den Schatten stellen würden. Ich könne Auslesen was ich wolle, ich sei ja gut versichert. Ich zeigte also mit meiner gesunden Hand auf einen Raum im 5. Stock. Auf einer Seite sind das Bett und eine Einrichtung wie in einem Hotel.

Der Raum war unter-trennt mit einer Getränke Bar, mit Kühlschrank und Fernseher. Auf der andern Seite sind ein Aufenthaltsraum mit Sofa, Tisch zum Essen und Betten für Angehörige. Vom Balkon aus, konnte ich auf den nationalen Flughafen von Nakon Si Thammerat schauen. Es folgten Untersuchungen an Geräten die an eine Zeit im Jahr 2010 erinnerten. Magnet-Resonanz-Computer und vieles mehr. Ich fühlte mich endlich besser und absolut gut betreut. Mein Zustand verbessert sich derart schnell, dass ich nach drei Tagen entlassen wurde. Rechts sind Gesicht, Arm, Bein noch wenig gelähmt. Ich bin hinkend verunsichert und zu Tote erschrocken.

Eine Unmenge an Tabletten und den Auftrag alle 3- 4 Tage wieder zu kommen, gab man mir auf den Weg mit in den "Busch". Die ganze 14köpfigen Familie von Mäo wartet in einem Pik up, wie sie in Thailand üblich sind auf mich. Man hatte echt mühe mich in dem Gewühl auf dem Wagen auch noch unterzubringen. Mäo strahlte wieder wie ein Maikäfer. Am nächsten Tag ruf ich einen Freund in der Schweiz an und erzähl ihm mein Desaster. Ich bitte ihn meiner Krankenkasse Bescheid zu geben. Ich wollte meinen Sohn nicht erschrecken, denn ich verabschiedete mich von ihm ja mit den Worten, ich sehe dich ja in 3 Monaten wieder. Er war schockiert über meinen Abgang, aber er war nicht nachtragend und zerschmolz fast vor Mitleid fast. Dies stellte mich doch ein wenig auf.

Wieder wird es Nacht als jemand vom Dorf in dem das einzige Telefon weit und breit stand, mit dem Mofa ankommt und sagt ich müsse in 10 Minuten am Telefon sein? Ich denke es ist mein Sohn? Doch weit gefehlt. Es ist jemand von meiner Krankenkasse in der Schweiz. Sofort ins Spital zurück! Ein Vertrauensarzt aus Penang Malaysia werde alles organisieren. Wenn ich nicht gehorche werde jegliche Leistung abgelehnt? Und, und, und!

Eine ganze Nacht wartete ich auf den versprochenen Spital-Transport. Telefon hin und her zwischen Malaysia und Thailand. Ich kann kaum Englisch und dieser Malaysische Vertrauensarzt meiner Versicherung schien besoffen. Nun ging’s halt alleine mit Mäo im Pic-Up wieder in das schöne Spital Nakon Si Thammerat zurück. Man erwartet mich schon lange? Fax von meiner Kranken-Kasse! Man war froh. Solche Patienten brachten Geld. Maschinen über Maschine, Untersuchungen über Untersuchungen? Am nächsten Tag ein neuer Befund. Ich sei Gelähmt weil mein 3. und 4. Halswirbel kaputt sei. Man müsse einen Hals-Gips machen??

Nun war’s genug! So kaputt war ich nun doch nicht um mich gegen jeglichen weiteren Untersuche zu wehren. Schon gar nicht einen Gips lies ich mir verpassen. Ich wusste ja von meinem Hirnschlag!? Fax hin. Fax her. Ich sagte dem Arzt in der Schweiz, dass ich den Flughafen sehe und nun sofort in die Schweiz komme. Abgelehnt! Jeglicher Transport werde nur vom Malaysischen Vertrauensarzt bewilligt. Er sei unterwegs nach Thailand. Wieder am nächsten Tag schickte ich Mäo nach Hause. Es Regnete Tränen. Ach Thais können ja so Emotional sein!
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