Optimismus und Lebenswille

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Waitong
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#11 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von Waitong »

Finde ich prima von euch, wenn ihr Menschen in einer Notlage helft :zustimm: .


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bukeo
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#12 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von bukeo »

Waitong hat geschrieben:Finde ich prima von euch, wenn ihr Menschen in einer Notlage helft :zustimm: .
ja, hätten wir es vorher gemerkt, hätte meine Frau schon vorher geholfen. Sind aber erst vor kurzer Zeit zugezogen, daher haben wir das nicht gemerkt. Erst durch andere Nachbarn.
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thai.fun
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#13 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von thai.fun »

Das Thema oder ähnliches wird öfters in Foren aufgegriffen.
Hier zum Thema "Optimismus und Lebenswille" passt auch, was ich andernorts schon mal dazu schrieb

Zitat von: changbier im TIP am 02. Oktober 2010, 09:25:42
Ich finde es erschreckend wenn man anfaengt drueber zu diskutieren ob es denn (finanziell) sinnvoll ist gewisse Menschen in gewissen Konditionen am Leben zu erhalten!
Dieser Satz trifft mich ganz persönlich.
Und "nur" persönlich Betroffenen sollten vor allem mitreden wenn den schon diskutiert werden soll, weil es nämlich jeden treffen kann, dass er plötzlich mitbestimmen muss über Leben oder Tod. Mir selbst jedoch ist das Reden darüber viele Jahre lang nicht möglich gewesen! Warum?

1977 als meine vor gängig absolut gesunde Tochter mit 1 Jährig durch einen Arztfehler verursacht, 2 Jahre im Komma und dann sterben lag, ging das Geflüster rundum unüberhörbar Richtung Sterbehilfe! Miterleben von, Schädeldecke abnehmen, einseitige Hirnschrumpfung auf ca 10% des normalen Volumen und Lebens erhaltende Maschinerie, war Monatelang angesagt. Dr. Hämmerle mit seinem Sterbehilfe-Programm damals, wer weiss es noch, war gerade der Renner in den Medien der Schweiz! Dass ging uns gerade Betroffenen am *Hintern* vorbei. Man blendet in solch einem Falle, alles ausserhalb gemunkelt aus. Man stützt sich zu 100% auf die Ärzte und sein Instinkt! Und die sagten es Lebt, noch!

Jetzt komm ich zum Kern der Dramatik. Mich und die Angehörigen kümmert einzig und allein die Frage, erstens ob die Ärzte es schaffen werden die Tochter am Leben zu erhalten, und dann Monate später kam die Frage was ist das beste für meine Tochter. Kosten, Sterbehilfe oder Entscheidungs-Findung war nur Thema bei denen die das ganze eigentlich nichts anging!

Mann sagte mir damals das sie noch 2-3 Jahre leben kann, wird usw. und ich nehme meine Tochter nach Hause. Frau und Pflegedienste sind täglich (letztere gegen immense Kosten) bei uns zu Hause. Nachts bin ich oft auch am Wickeln, Essen geben und am Pflegen meiner Tochter da meine Frau abends Todmüde von Ihre pflege war. Wir hatten noch ein Kind.

Ich mach es mit dem erzählen von einem einzigen Erlebnis von vielen, nun kurz, Euch zu verklickern was in Wirklichkeit Sache ist, sein kann, sein wird!

Da sitzt ich eines Tages wie nun schon zum 1000sten mal am Bettchen neben meiner dazumal 4 Jährigen Schwerst behinderten Tochter, die ausser einem ganz langsamen Augen bewegen gar nicht mehr selber kann, und tröstest sie bei Ihrem täglichen bis zu 20 Std lauten Jammern und "dahinsterben"!
Ich rede und rede und plötzlich schaut mich meine Tochter mit weit aufgerissenen Augen an, und atmete für ca. 10 bis 20 Sekunden nicht mehr, und ich höre wie sie denkt, warum redet der Papa den so laut mit mir, ich kann ihn doch gut hören!

Egal wer lacht, so war es!
Ab diesem Tag an hatte ich nie mehr die Hilflosen-Gedanken, ob es nicht besser wäre sie könnte streben oder Kosten verursachen und und und. Ja man hat die Gedanken auch! Es gab nun nur noch das Wissen, dass niemand weiss wie viel von Ihrer Hirnhälfte noch funktioniert und aufnehmen kann? Laut der Forschung arbeitet ein Normales Hirn nur etwa in 10% dem Volumen, von dem was es könnte, Also ist mein Gefühl für meine Lebende-Tochter gar nicht so abwegig, oder? Sie Lebt! Wenn auch nicht äusserlich, so doch Innerlich!

Die lieben Doktoren sagten später sie werde 7 Jahre alt, dann hiess es , in der Pubertät kann es so weit sein, dann vermutete man(n) sie werde etwa 21, und heute an dem Tag wo ich dies schreibe ist sie 33 Jahre alt und lebt in einem Wunderbaren Pflegeheim, immer noch nur mit der Möglichkeit des Augen Bewegens! Und es gibt niemanden in Ihrer Umgebung der sie nicht liebt. Und mir ist es heute noch ebenso Wurst was Leute sagen, wenn ich mit Ihr z.B. in ein Restaurant gehe, wie damals. So hörbare Sprüche wie z.B. "wie kann man auch nur mit so jemandem in ein Restaurant gehen", höre ich gar nicht mehr, aber sicherlich meine Tochter!

Habt Ihr noch Lust über das abstellen von Maschinen, von Kosten oder so, zu diskutieren? Ich werde gerne mit lesen, man(n) lernt nie aus.....

Zudem gäbe es da noch das elendigliche Thema, der Verantwortlichkeit von Missgeschicken bei Göttern in weiss? Damals hatte ich keine Chance, und heute mag ich nicht mehr in der Vergangenheit grübeln!
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Waitong
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#14 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von Waitong »

thai.fun hat geschrieben: Und es gibt niemanden in Ihrer Umgebung der sie nicht liebt.

:zustimm:
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#15 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von thai.fun »

Waitong hat geschrieben:
thai.fun hat geschrieben: Und es gibt niemanden in Ihrer Umgebung der sie nicht liebt.
:zustimm:
Ab heute liebt sie noch einer Mehr. Gott im Himmel..... :wai:
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berndgrimm
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#16 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von berndgrimm »

Sie ist nun frei
und unsere Tränen
wünschen ihr Glück.
..We finished democrazy for now!.......weiteres unter http://www.schoenes-thailand.at/
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#17 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von thai.fun »

@berndgrimm:
Schön das wenigstens einer hier im Forum etwas Menschliche Regung zeigt und Anteil nimmt. Danke.

Aber wen verwundert es dass bei den Andern die ewigen Amonyak-Dämpfe der Jauchegrube hier in diesem Forum für eine apstumpfung der Sinne sorgen.

Was solls, dass Forum (Leben) geht weiter..... :fahren:
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berndgrimm
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#18 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von berndgrimm »

Nochmals mein aufrichtiges Beileid.
Der Spruch ist natürlich nicht von mir sondern von Goethe.
Aber ich kopiere gern wenn mir selber nichts mehr einfällt.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch eines sagen
was zeigt dass ich derzeit nicht Alles Sch..... in diesem Lande finde:
Was mich an Thailand schon immer begeistert hat und auch heute noch
begeistert ist der wunderbare Umgang mit Behinderten.

Hier gibt es nichts was "behindertengerecht" gebaut ist.
Keine Aufzüge,keine Rampen , rein garnichts.

Aber sowas braucht man hier auch nicht.

Denn hier gibt es überall so wunderbare Menschen die einem
Behinderten ohne Scheu und Scham jederzeit so helfen
dass er auf "technische" Hilfsmittel garnicht angewiesen ist.

Davon könnte die "Erste" Welt sehr viel lernen!
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bukeo
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#19 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von bukeo »

thai.fun hat geschrieben:@berndgrimm:
Schön das wenigstens einer hier im Forum etwas Menschliche Regung zeigt und Anteil nimmt. Danke.
Aber wen verwundert es dass bei den Andern die ewigen Amonyak-Dämpfe der Jauchegrube hier in diesem Forum für eine apstumpfung der Sinne sorgen.
Was solls, dass Forum (Leben) geht weiter..... :fahren:
auch von mir mein herzlichstes Beileid.
Ich kann hier sicher mitfühlen, wie einem zumute ist.
Wir haben unsere kleine Tochter mit 2 1/2 Jahren verloren. Meine Frau benötigte mehr als 1 Jahr, um sich einigermassen zu fangen.
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thai.fun
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#20 Re: Optimismus und Lebenswille

Beitrag von thai.fun »

Ja, @berndgrimm, das hab ich auch oft gesehen und bestaunt die Hingabe von Thais zu Behinderten und Alten.
Und danke @bukeo. Ja die Menschlickkeit ist halt schon manchmal schräg. Aber ich denk es muss doch seinen Sinn haben...!?

Habe gerade im facebook ein paar Worte kreiert....

Nach 34 Jahren Schwerst-behindert ist nun meine Tochter Karin 37 Jährig im Himmel!

Ist das plötzliche Ende einer so langen Dauerhilflosigkeit, Trauer?

Die plötzliche Gewissheit, all die quälenden Fragen was Karin Empfangen, Fühlen oder Wissen konnte, bleiben unbeantwortet?

Die plötzliche Unsicherheit, wohin mit all der angesammelten Emotionen, Empfindungen und des Selbst / Mitleids?

Die plötzlichen Ängsten, hat man genug und richtig oder alles Mögliche wie Karin es gewollt hätte, gemacht?

Die plötzlichen Schmerzenden Zweifel am Glauben, dass es im Himmel ein endliches Verstehen mit Aussprache zwischen Tochter und Papa geben könnte?
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