Vor/Nachteile verschiedener Schriften

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#1 Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Das hier steht auch im Zusammenhang mit dem Thema Schule in Thailand

Werden das Thema nur oberflaechlich anreissen koennen, fuege aber Links dazu , dass Interessierte sich informieren koennen.

Mein Ziel ist es die beste zum Lernen vorhandene Schriftart herauszufinden.

Fortsetzung folgt


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#2 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Also Wikipedia ist echt super*:
Schrift
Da sind viele Infos drin, ... aber was ich suche, habe ich beim Ueberfliegen nicht gefunden.


*habe schon oefters vorgeschlagen, dem gehoert ein Nobel-Preis
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#3 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Ich gehe grundsaetzlich (abweichend von vielen anderen Meinungen) davon aus, die Evolution hat ueber einen viel langeren Zeitraum an vielen Orten immer wieder stattgefunden, wodurch natuerlich auch tausendfach Schriften (und Sprachen) entstanden sind.
Wobei natuerlich das, was heute noch an Schriften benutzt wird, nichts damit zu tun hat, was es mal fuer Schriften gegeben hat.

Nicht jedes Volk muss unbedingt eine Schrift gehabt haben, bevor es unterging, von einer anderen Kultur aufgesaugt wurde , ... oder aus freien Stuecken eine andere Schrift uebernommen hat.
Es gibt viele Moeglichkeiten die vielen Schriften zu gliedern, zusammenzufassen.
Das ist mir die "liebste"
-Buchstabenschrift
-sonstige

:mrgreen: einfach , oder

Fortsetzung folgt
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#4 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Viele Voelker hatten eine Bilderschrift.
Die Sprache entwickelte sich aber und so fand die Bilderschrift bereits bei abstrakten Begriffen ihre Grenzen.

Es gab dann zwei moegliche Weiterentwicklungen:
Silben-/Wortzeichenschrift (Chinesisch, Japanisch, ...)
oder
Buchstabenschrift (Latei, Thai, ..)

Bei der Buchstaben gibt es viele Varianten, insbesondere auch bei der Einfuegung der Vokale.

Meiner Ansicht nach ist es leichter Silben-/Wortzeichenschriften zu lernen als Buchstabenschriften, dafuer geht Silben-/Wortzeichenschrift bei unzureichender, staendiger Wiederholung sehr schnell "verloren".
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#5 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Basis fuer das Lernen der ersten Schrift ist das Vorhandensein eines gewissen Wortschatzes in der Muttersprache.
Beispiel Buchstabenschrift:
Nach dem die Kinder das ABC gelernt haben (Sprechen-Hoeren-Sagen), lernen sie die Buchstaben zu schreiben und lesen.

Wenn deutsche Kinder danach eine zweite Sprache lernen, entfaellt dieser Schritt , aber das ABC lernen (Sprechen-Hoeren-Sagen), ist wieder erforderlich.
Buchstaben d a.jpg
Hier mal ein Beispiel fuer das kleine Wort "da"

Ganz am Anfang setzen wir die "Klangbilder" zusammen, duer "d" das "de" und fuer "a" das "ah" und "hoeren" dann "da" und begreifen das Wort.
Mit zunehmender Uebung schreiben wir das "d" und das "a" immer oefter auch in Kombination mit anderen Buchstaben.
Mit dann noch weiter zunehmender Uebung, springen uns mehr und mehr Worte beim Lesen an, wir erkennen also zB das Wort "da" als Ganzes.
Wort da.jpg
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#6 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Fortsetzung:
Je mehr geuebt wird, um so mehr und laenger werden die Worte, die uns beim Lesen "anspringen" . Das geht aber alles so fluessig, wenn wir uns nicht darauf konzentrieren, merken wir den Unterschied nicht.
Ich denke, es Menschen, die mehr oder weniger Begabung dafuer haben. Ich habe "weniger" :lol:
Es werden immer mehr Woerter, auch zB "Holunderbusch" .....

Beim Schreiben ist es aehnlich:
Wir hoeren das Wort (Diktat usw) oder denken es und mit zunehmender Uebung "springen" sie uns umgekehrt beim Schreiben an.
Der Rest muss buchstabenweise geschrieben werden. Hierbei passieren die meisten Fehler.Alles Abstrakte wird ueber Akustik gedacht, Konkretes ueber die entsprechenden "Sinne".

Fortsetzung folgt
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#7 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Fortsetzung:
Ich denke, es wird immer alles im Langzeitgedaechtnis gespeichert. Im Kurzzeitgedaechtnis sind nur die Ablageadressen. Werden diese staendig benutzt ist das kein Problem.
Laesst man das verkuemmern, springen haeufige Worte wie "da" immer noch , aber zB "Holunderbusch" nicht mehr.

Wenn wir Worte hoeren oder beim Lesen laut "denken" ght es ueber dies Adresse sofort zur "Ablage" und wir verstehen die Bedeutung.

Das nimmt alles mit weniger Uebung und/oder zunehmendem Alter ab.

Da wir aber fast alle taeglich das buchstabenweise Zusammensetzen mit dem kompletten ABC anwenden, funktioniert das beim Lesen auch weiterhin (Wird aber durch Alter/Gesundheit irgendwann eingeschraenkt).
Beim Zusammensetzen "hoeren" wir es in Gedanken, was wieder die Ablageschublade oeffnet und wir wissen die Bedeutung.

Fortsetzung folgt
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#8 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Fortsetzung:
Bei Silben-/Wortzeichenschrift (Chinesisch, Japanisch, ...) ist es aehnlich, wie bei den "Springwoertern"
z.B.
Wort da.jpg
In einem chinesischen Zeichengibt es natuerlich keine Buchestaben :roll: , es jeweils ein Zeichen fuer ein Wort bzw.Silbe.
Das koennte zB etwas aehnliches wie das zusammengepresste Wort fuer "da" sein. Nur, es gibt dort keine "Teilsymbole" (Buchstaben).

Nach meinen Beobachtungen lernen die Kinder "schneller", wobei es natuerlich schwierig ist zB zwischen Deutsch und Chinesisch einen direkten Vergleich zu bekommen (von wegen "schneller").

Aber, man koennte ja z.B. Deutsch oder .... Thai blockweise statt Buchstabenweise lernen lassen, das wuerde tatsaechlich schneller zu einem schreibbaren Wortschatz verhelfen. Der Haken ist nur, wenn es keine staendige Uebung zu dem bereits Erlernten gibt, ist es genauso schnell wieder vergessen.

Ich glaube heute, man hat zumindest zeitweise, vielleicht auch ergaenzend, die Thaischrift so lernen lassen und vielleicht heute regional immer noch.(???)

Beim Englisch lernen scheint es heute in TH noch sehr verbreitet zu sein.(!!!?) :-|
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#9 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Nochmal die Wort/Silbenschrift lernt man sehr schnell, wenn man aber nicht in Uebung bleibt, sind die Schriftbilder/zeichen weg. Das gesprochene Wort und die Bedeutung ist noch da. Man versteht das Gehoerte und kann auch sagen, was man denkt, aber beim Schreiben und Lesen nimmt es ohne "Training" staendig ab.
Bei der Buchstabenschrift, wenn man zunaechst das buchstabenweise lesen lernt, dauert es wesentlich laenger, bis man einen entsprechenden Wortschatz schreiben kann und dann dieser "Anspring-Effekt" sich einstellt.
Auch hier stellt sich mit nachlassender Uebeung eine Reduzierung bei den Anspringwoertern ein, aber das buchstabenweise Lesen /Schreiben bleibt auch ohne Uebung erhalten.

Letztlich gibt es bei den 26 Buchstaben und dem Zusammensetzen auch ein Vergessen, da diese aber mehr oder weniger taeglich fast alle geuebt werden, bleibt die Faehigkeit erhalten.

Wird ein Wort-Bild laenger nicht benutzt, vergisst man es, war es ein Springwort, kann man es Buchstabenweise wieder zusammensetzen und es wird wahrscheinlich durch die Auffrischung wieder zum Springwort.

Ein vergessenes Wort/Silben zeichen kann man meiner Ansicht nach nicht wieder selbst auffrischen. Es ist weg.

Thai ist eigentlich eine Buchstabenschrift. Man aber jede Buchstabenschrift als Wortschrift lehren. :?
Was in der Praxis in TH laeuft, .... muss ich mir nochmal anschauen. :?
Bei Englisch schreiben meine ich, das wird ueberwiegend als Wortschrift gelehrt. :?

Auszeit , danach folgt Fortsetzung
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#10 Re: Vor/Nachteile verschiedener Schriften

Beitrag von plaaloma »

Auszeit:
ich bin zur Zeit verwirrt, weil ich zwei Schulen mit verschiedenen "Systemen" in den letzten Monaten erlebt habe und in der einen Schule den Kindern schon mit 3 Jahren Lesen und Schreiben beigebracht wird. :down:

Ich bin auch ins Schleudern gekommen, wie das mit etwa 5000 chinesischen Zeichen mit einer Tastaturgehen soll. Wurde aber meiner Ansicht nach ueber eine Art Buchstaben-Hilfs-Lautschrift geloest, nach Eingabe der Tonsilbe erscheinen mehrere Vorschlaege und man waehlt mit einer Zahl die richtige aus. :roll: gute Loesung aber mittelfristig sollte eine Rechtschreibereform besser sein, zumal man da "doppelt" lernen muss.

Was mir punktuell aufgefallen ist, in D kam immer jeder mit Unterlagen, Schreibpapier, zu einer Besprechung, da urden Tagesordnungen, Ubersichten verteilt, ... wenn ich Bilder von Besprechungen in TH sehe, sind da immer nur leere Tische :shock: :?

Irgendwie schwant mir Uebles.
Auch der Begriff "funktionale Analphabeten" bekommt auf einmal eine neue Bedeutung.

Ich hatte vor Wochen mal angeregt diese Nachhilfeschulen auch in der Erwachsenenbildung einzusetzen, ich glaube, das war ein ..... vorausschauender Vorschlag.

Irgendwei wird mir auf einmal ganz komisch.

Fortsetzung erst nach Auszeit
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