Migrants Rubber Trap in Thailand

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plaaloma
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#1 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Was gibt es an der 60/40 Regelung auszusetzen? Es gab auch schon 70/30, aber auch schon 50/50!
Wobei 50/50 schlechter sein kann als 60/40! :joint:


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plaaloma
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#2 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Das ist alles sehr ernst!
Wenn du da Witz hinter vermutest, zeigt das, du hast von der Materie keine Ahnung, der Filmemacher auch nicht.
:-|
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plaaloma
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#3 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Ich finde der Film und vieles (!) was darin dargestellt wird , ist gut! Einiges kann man, aber nicht so stehen lassen und das fängt schon mit der etwas "reiserichen" Überschrift: "Der Boss bekommt 60% von den Einnahmen"


Die Aussagen der Frau über den Rückkehr-Willen sind treffend. Sie wollen und können hier Geld verdienen, ... um zu hause Plantagen zu errichten, Häuser zu bauen, ... und das ist schon einige Jahrzehnte so!
Es werden jetzt schon teilweise die zweite Generation Häuser gebaut und auch die Plantagen werden größer, ...
Allerdings müssen für die Gewinne in Burma beachtliche "Steuern" gezahlt werden. Die Aufteilung der Steuern entspricht nicht dem, was man von einem Rechtsstaat kennt! :sauer:

Nebenbei ist bemerkenswert, alle sprechen, wie SuuKyi auch immer, nur von Burma, ... Myanmar können die meisten gar nicht aussprechen.

Ich beschäftige mich noch nicht solange mit dem Thema, aber ich kann mich auch an Zeiten erinnern, da brachte Gummi den Plantagenbesitzern nur 17 Bath/Kg und das ist noch nicht solange her.
Der Hammer ist eigentlich, der Weltmarktpreis war meist viel, viel höher, wie das, was die "Aufkäufer" (abgesprochen) weitergaben. :sauer:

Als der Preis so niedrig war, wurde der Erlös (!!!) 50:50 aufgeteilt, aber das (Erlös) sagt eigentlich noch gar nichts aus!

Klar, hat die Burmesin in dem Film recht, alles/vieles ist teurer geworden und ... immer mehr wollen an ihrem "Reichtum" mitverdienen! Genau dieses "mitverdienen" geht über die ganze Bandbreite, wie im Film dargestellt bis zum Raubmord, aber auch mit direkter und indirekter Unterstützung der Behörden durch Schlepperorganisationen und andere Menschenrechtsverletzende "Banden". :sauer:

Die Plantagenbesitzer behandeln im Großen und Ganzen die Wanderarbeiter fair! Natürlich gibt es Ausnahmen.

Damit der Begriff "fair " verstanden wird, muss ich aber etwas weiter ausholen.

Fortsetzung folgt!
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#4 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

In der Zwischenzeit kann man hier einiges ergänzendes nachlesen*:
Gummi Preis explodiert




*muß ich auch! :oops:
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#5 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

In vielen Ländern gibt es Gewerkschaften, die für ihre Mitglieder neue Tarife aushandeln.
Was vergleichbares gibt es glaube ich nicht in TH (??).

Bei den Verhandlungen wird natürlich berücksichtigt, wieviel mehr der Unternehmer verdient hat. Trotzdem müssen die Gewerkschaften insbesondere zum Erhalt eines Gesamt-Sozialen-Friedens "Zurückhaltung" üben.
Wenn in einem Bereich durch neue Geschäftsideen plötzlich der 3-4-fache Gewinn wie sonst üblich erzielt wird, kann das nicht 1:1 weitergegeben werden, wenn das nicht auch annähernd in vergleichbaren Zweigen auch möglich ist. Das gäbe Unfrieden oder es würden ganze Gewerbezweige untergehen.

Ein gewisser Ausgleich findet meist über die Gewinnversteuerung der Betriebe statt. Steuereinnahmen kommen dann allen wieder zu Gute.

In TH ist gerade die Phase, den Mindestlohn auf 300 TB/Tag anzuheben. Setzt man diesen Wert an, verdient ein Arbeiter etwa 7.700 TB/Monat.

Dieser Wert ist "Richtschnur" für den sozialen Frieden!

Fortsetzung folgt!
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#6 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Das Verhältnis 40:60 bei der Aufteilung des Erlöses sagt nur sehr ungenau etwas über den erzielten Ertrag des Wanderarbeiters aus.

Es gibt "Tausend"Varianten/Möglichkeiten der Detail-.Vertragsgestaltung.

Als der Preis unterhalb +/- 50 TB lag fand überwiegend 50:50 Anwendung.

Viele bekommen eine sehr einfache Unterkunft gestellt, andere eine bessere. Wieder andere müssen dafür zahlen, andere auch für den Strom (Tarif=3TB; Burmese zahlt=5TB)

Der Besitzer (stellt Land), kauft Pflanzen, lässt diese setzen, gießen , pflegen, düngen, .... nach etwa 7 Jahren kann man mit einer gemäßigten Erte anfangen.

In dem Moment kommen die Gummischneider ins Spiel. Natürlich muß man die Kultivierung, eine kalkulatorische Verzinsung des gebundenen Kapitals, ein Unternehmerlohn, .... für die ersten 7 Jahre auf die "Rest"laufzeit der Plantage umlegen. Sowas macht natürlich kein Thai, das geht mehr "Phii mal Daumen".

Ist die Anlage am brummen, bleibt die Frage, wer übernimmt die Pflegearbeiten (Spritzen, Grasschneiden, ..), wird das extra gezahlt, oder ist das mit der Mengenvergütung abgedeckt?
Bei der Herstellung der Gummiplatten muss ordentlich Chemie (?Essig +?) zugeführt werden, damit die "Milch" eindickt. Die Hauptkosten werden durch den notwendigen Dünger verursacht.

So, Beispiel zur Verdeutlichung:
Der Besitzer zahlt 40:60 bei einem Marktpreis von 100TB/kg; übernimmt alle Verbrauchsmaterialien, lässt durch Fremde Grasschneiden und spritzen, Stellt angemessene Wohnung mit einem Innen- und einem Aussenlicht, 1 Steckdose für TV und Ventilator.
Der Besitzer zahlt 50:50 bei einem Marktpreis von 100TB/kg; teilt* alle Verbrauchsmaterialien mit dem Burmesen, lässt durch ihn das Grasschneiden (Sprit halbe-halbe) und er muß auch spritzen, Stellt angemessene Wohnung mit einem einem Zähler zur Verfügung (1KWH =5 TB), Miete 1200TB, 3 Monate Kaution, Fahrten zur Visaverlängerung, ... müssen teuer bezahlt werden, .....

Es gibt sehr viele Varianten (auch 30:70 ab etwa 120TB/Kg). Bei dem o.a. Bsp. würde ich "ROT" wählen. ;-)

Bis vor kurzem bekam eine Küchenhilfe, Fischfabrikarbeiterin, Marktarbeiter, "Eis-Block-Schlepper", .... 3.000 -5.000TB. Es gibt viele, die haben 1,5 bis 3 Arbeitsstellen andere arbeiten auch (teilweise) im Akkord, ......

Denke bei den meisten Gummischneidern pendelt sich der Verdienst bei ähnlicher Gesamtarbeitszeit bei etwa (+/-) 20.000TB ein. In der Regenzeit erheblich weniger, in der Ruhezeit besuchen die meisten ihre Verwandten oder wechseln den Arbeitsplatz.

*"hilfreiche" Maßnahme, da dadurch auch der "Schwund" gemindert wird.
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#7 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Aktuelle Meldung zu diesem Thema:

Rubber planters block South highway

Komme die nächsten "Stunden" auf diese Meldung zurück! :wai:
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#8 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Hier ein sehr guter Artikel! :zustimm: Ist zwar aus dem Bereich Fischerei, paßt aber auch hierzu!!
This very fishy business

Die Fischer sind oft monatelang auf hoher See. Da sammelt sich einiges an "Heuer" an.

Wenn bei Rückkehr zu viele das Schiff verlassen wollen, gibt es einfach "Auszahlungsschwierigkeiten"

Auch auf dem Land ist es im Mittel "normal", die Arbeitgeber sind bis zu 2 Monate im "Verzug"!
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#9 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

Der Gummi-Preis war über Jahre meiner Ansicht nach, weit unter dem Weltmarkt-Preis.

Wer quasi den Rahm von den Aufkäufern zum "Weltmarkt" abgeschöpft hat , .....

Irgendwann zog der Preis an, aber auch der Preis für Dünger schoss in kurzer Zeit in schwindelerregende Höhe. (? von 350 auf 1600??) .
Er zog auch auf dem Weltmarkt an, aber lang nicht so, wie in TH.
Denke, dabei war der "Düngerverkauf" ähnlich geregelt/"Organisiert" wie der Ankauf des Gummis. :sauer:

Die Plantagenbesitzer (die jetzt wieder auf die Straße gehen) haben schon mehr verdient, aber lange nicht so wie immer wieder dargestellt.
Auch die Aufkäufer haben Geld verdient, sollen sie ja auch, ..... aber der große Schnitt wurde "oben" gemacht.

Genossenschaften wären ein wichtiger Schritt in TH.

Würde auch Verbesserungen für die Wanderarbeiter bringen.
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#10 Re: Migrants Rubber Trap in Thailand

Beitrag von plaaloma »

'Time for the landless to get a chance'
? :?: Ob das nach der Enteignung gerecht verteilt wird :?: Oder gibt das eine zweite Hochwasserhilfe :?:
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